„Overcoming and Breaking Stereotypes“

Wahlkursfahrt nach Rovinj/Kroatien

Was machen 10 Schüler/innen und 3 Lehrer/innen – mitten im April kurz vor dem Abitur in Rovinj, Kroatien? Urlaub? Nein. Wir haben uns mit Schüler/innen und Lehrkräften von anderen Nationen wie Polen, Spanien, Kroatien und Italien getroffen, um uns über unser gemeinsames Projekt, „Overcoming and Breaking Stereotypes“, kurz OBST, auszutauschen.

Von Montag bis Freitag erarbeiteten wir in verschiedenen internationalen Gruppen diverse Aufgaben. Zudem konnten wir die dortige Kultur mit einem von unserem Gastgeber (Kroatien) geplanten Programm kennenlernen. Aber beginnen wir die Geschichte von vorne.

Internationale Arbeitsgruppe

Am Montag fand die erste Begegnung mit den anderen Nationen statt. Zum Projektauftakt gab es zunächst einen offiziellen Empfang mit der Schulleiterin und der Stellvertretenden Bürgermeisterin. Es war ungewöhnlich – man sieht sich zum ersten Mal und muss sich erstmals kennenlernen, und der Gedanke beschäftigte uns, wie denn dieses ganze Projekt so zustande kommen soll, mit lauter Fremden um einen herum und das für eine ganze Woche. Doch schon nach den ersten paar Stunden war das Eis schon komplett gebrochen. Behilflich dabei war, dass wir alle in derselben Altersgruppe gewesen sind und von den Lehrern/innen schon am ersten Tag in verschiedene Gruppen, in denen jeweils Teilnehmer/innen aus allen Ländern vertreten waren,  eingeteilt wurden, um die Auswertung des Fragebogens, der zuvor in den teilnehmenden Partnerschulen ausgefüllt worden war, zu analysieren. Montag war der härteste Tag der Woche  – 9 Stunden Arbeit an einem Tag … da war uns nicht mehr nach Feiern zumute.

Am Dienstag haben wir uns alle vor der Schule versammelt, um in anderer Gruppenzusammensetzung wieder international gemischt ein neues Projekt anzugehen. Diesmal sollten wir auf der Grundlage von unseren ebenfalls im Vorfeld vorbereiteten Comics (siehe Bild), die Stereotypen des eigenen Landes aufzeigen und einen Sketch aufnehmen. Die Ergebnisse waren auf jeden Fall sehenswert und lustig anzusehen. Besonders wertvoll aber waren die Diskussionen innerhalb der internationalen Gruppen bei dem Erstellen der Videos. Die ersten Stereotypen wurden damit gebrochen und wir haben uns auch gemeinsam in unserer Freizeit getroffen. Am Nachmittag haben wir alle zusammen eine windige Bootsfahrt nach Porec unternommen, um dort eine kurze Stadtbesichtigung zu machen und ein Eis zu essen.

Internationale Arbeitsgruppe

„Endlich mal ein Tag frei!“, haben wir uns alle am Mittwoch gedacht. Ein Tagesausflug nach Pula und von dort aus ein Bootstrip zum Nationalpark der Insel Brioni hat sich zunächst nicht besonders anstrengend angehört, war es aber. Uns wurde die ganze Stadt gezeigt, Freizeit zum Shoppen gelassen und schließlich noch ein umfassender, geführter Spaziergang durch den Nationalpark ermöglicht. Dort gab es Zebras, Elefanten, Ziegen und viele weitere Tiere. Zu Zeiten des kommunistischen Jugoslawien war dieses Naturparadies der Öffentlichkeit nicht zugänglich, weil dort Staatspräsident Tito lebte und hier auch seine Staatsgäste empfing. Ein paar von uns haben den Abend mit einem selbstgemachten Essen im Hotel abgerundet.

Ab Donnerstag trennten sich unsere Gruppen – eine Gruppe durfte über das Projekt einen Flyer entwerfen und die andere diskutierte über Stereotypen. Zudem haben die kroatischen Schüler/innen für uns ein sehr gut gespieltes Theaterstück über Stereotypen und den Abbau von Vorurteilen vorbereitet und aufgeführt, das an ihren Comic angelehnt war. In diesem durften dann anschließend Schüler/innen der anderen Länder Rollen übernehmen und ihre nationalen Handlungsweisen einbringen. Es entwickelte sich eine sehr interessante und heftige Diskussion. Abends wurden wir mit einem Paddelboot auf die andere Seite der Halbinsel gebracht, wo wir in einer traditionellen Fischerkneipe ein gourmethaftes Fischmenü genießen durften, bei dem alle auf ihre Kosten kamen.

Blind discussion

Der Freitag war unser letzter gemeinsamer Tag, bei dem die Gruppen vom Vortag getauscht wurden. Zum Abschluss wurden die Flyer von jeder Gruppe nach Layout, Inhalt und ausgesuchten Bildern bewertet und so der Beste ausgewählt Der Nachmittag bot uns die Gelegenheit, endlich mal am Strand bei wolkenlosem Himmel und 24° C mit den anderen Schülern/innen zu entspannen. Am Abend gab es einen feierlichen Abschluss mit einem Drei-Gänge-Menü, mit einer von den Schüler/innen vorbereiteten Abschlussrede, bei der alle gelacht haben. Alles in allem war es ein sehr schöner und rundum gelungener letzter Abend.Ein Schock ereilte uns noch am Samstag, als wir unseren Flieger beinahe durch ein Missverständnis mit dem Busfahrer verpasst hätten. Aber zum Glück nur beinahe!

Münchner Teilnehmergruppe

Nach der langen und arbeitsintensiven, doch auch erlebnisreichen und beeindruckenden Woche waren wir froh, wieder in München anzukommen. Geblieben sind uns viele neue Erfahrungen und schöne Erinnerungen an Begegnungen mit jungen Leuten und Lehrkräften aus den anderen Partnerländern. Und geblieben ist, dass „Overcoming and Breaking Stereotypes“ notwendiger ist denn je, es aber Methoden gibt, dies zu erreichen.

Daniel Handojo (13 C), Tobias Meisinger (13 A), Anna Sziwek (13 C), Agata Wowk (13 C)