„Frauen können nicht Autofahren“ „Alle Franzosen essen nur Baguette“ „Schweizer haben alle viel Geld“ „Dunkelhäutige habe alle Rhythmus im Blut“. All diese Sätze sind uns bekannt. Aber wie wirkt das auf uns? Gibt es „positive“ Vorurteile? Wie reagiert die einzelne Person darauf?
Diesen Fragen sind wir auf den Grund gegangen. Wir, das sind ca 30 Schüler aller elften Klassen, welche sich einen Tag mit Vorurteilen, Verhaltensweisen und Reaktionsmöglichkeiten auf Diskriminierung auseinandergesetzt haben. Sechs Schulstunden sind wir in die Rollen sowohl von Rentnern, Drogenabhängigen, Flüchtlingen als auch in die Rolle der Bundeskanzlerin geschlüpft, und haben gelernt, wie unterschiedlich wir doch, unterbewusst, aber aktiv, mit anderen Menschen umgehen. Durchgeführt wurde der Workshop „Das Argutraining #WIeDER_SPRECHEN FÜR DEMOKRATIE“ vom Verein „Gegen Vergessen Für Demokratie e.V.“.
Während dieses Tages konnten wir Vorurteile erkennen oder auch realisieren, wie wir uns in einer Situation, in welcher wir selbst angegriffen werden, fühlen. Des Weiteren lernten wir auch, uns in andere Personen und Situationen hineinzuversetzen, Gefühle und Bedürfnisse zu definieren und erkannten, dass auch positiv gemeinte Aussagen, sich negativ auf Menschen auswirken können.
Diskussionen begegnen uns im ganzen Leben, nicht nur in der Schule mit Lehrern: auch im Berufsleben, Politik, Wirtschaft. Dabei richtig zu handeln ist oftmals schwerer als gedacht. „Ach, da hör ich einfach weg!“, das dachten wir alle zu Beginn des 16.7. Doch das ist einfacher gesagt als getan. Weghören, nicht auf die Person eingehen. Ja, das kann man in Gedanken, doch die Realität sieht ganz anders aus. Um in Konfliktsituationen nicht in Bedrängnis zu kommen, und richtig zu reagieren, lernten wir unterschiedliche Strategien, um so an unser Ziel der Debatte zu kommen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass kein Mensch frei von Vorurteilen ist. Deshalb ist es wichtig, sich mit den Themen Rassismus oder Konflikten in der Politik und Gesellschaft zu befassen. Nur so kann man Voreingenommenheit entgegenwirken, und brenzlige Situationen bestmöglich vermeiden.
Wir bedanken uns herzlich bei Herr Fischer für diese einzigartige Erfahrung und Weiterbildung im Bereich „Peer pressure“.
Veronika Gißibl, Klasse 12A