Doch Israel ist viel mehr als nur ein Symbol für alle Weltreligionen. Am Dienstag, den 22.02.2022 hatte die Klasse 13C die einmalige Möglichkeit, einen Vortrag der akademischen Leiterin im israelischen Generalkonsulat, Frau Dr. Julie Grimmeisen, zu hören. Mit einer PowerPoint-Präsentation und Videos wurde den Schüler*innen Israel in all seinen Facetten gezeigt und erklärt.
Zum Einstieg reisten wir digital in die Hauptstadt Tel Aviv. Hierbei handelt es sich um eine sehr junge und moderne Stadt. Sie gilt als „Party-Stadt“ und als liberal, weswegen sie sehr „westlich“ wirkt. Ebenfalls erklärte Frau Grimmeisen den Schüler*innen, dass für Israel die Wirtschaft ein sehr wichtiger Faktor ist, weswegen sehr viele Innovationen und Start-Ups ihren Weg nach oben finden. Allerdings gibt es auch in dieser Stadt Schattenseiten, vor allem für soziale Gerechtigkeit gibt es öfter in Tel Aviv Demonstration. Grund dafür sind die steigenden Preise – Tel Aviv ist sogar teurer als München.
Sechzig Kilometer von Tel Aviv entfernt befindet sich die Stadt Jerusalem. Sie ist das religiöse Zentrum von Israel, da für jede Religion ein bedeutender Ort beziehungsweise ein wichtiges Bauwerk vorhanden ist. Für die Juden ist in der Stadt die Klagemauer, für die Christen die Grabeskirche und für die Muslime der Felsendom von höchster religiöser Bedeutung. Damit zeigt sich hier ein anderes Bild Israels als in Tel Aviv. Unter anderem wird der Schabbat, Ruhetag der Juden, in Jerusalem ernster genommen als in der Hauptstadt.
Ebenso machte uns Frau Grimmeisen hier noch auf eine wichtige Bevölkerungsgruppe Israels aufmerksam: die Charedim, die ultraorthodoxen Juden. Da diese relativ große Bevölkerungsgruppe in Israel oftmals nicht berufstätig ist, sondern sich religiösen Studien widmet, wurde uns in einem weiteren Video gezeigt, wie der Staat versucht, die Charedim in die Arbeitswelt zu integrieren. Dabei wurde die Arbeitsweise des Bizmax Zentrums erklärt, in dem die Charedim ihre Ideen umsetzten und später ihre eigenen Start-Ups gründen können.
Zum Ende hin wurde noch die Stadt Akko vorgestellt. Hier wurde der Unterschied zu den anderen Städten klar differenziert. Anders als in Jerusalem leben Muslime, Juden, Christen, Drusen und Bahais weitestgehend konfliktfrei zusammen. Jeder hat die Möglichkeit, seine eigene Religion zu praktizieren.
Darüber hinaus verknüpfte Frau Grimmeisen ihren Vortrag mit dem Nahostkonflikt und erklärte hierbei die besondere Sicherheitslage Israels. Auch im Inneren führt dieser Konflikt immer wieder zu Spannungen zwischen den einzelnen Bevölkerungsgruppen.
Zum Schluss hatten die Schüler noch die Gelegenheit, Fragen zu stellen, welche ausführlich und klar beantwortet wurden. Für die Klasse 13C war es eine unglaubliche Wertschätzung, dass Frau Dr. Grimmeisen ihnen Israel, mit all seinen Konflikten, kulturellen und religiösen Besonderheiten und unterschiedlichen Bevölkerungen nähergebracht hat.
Wir bedanken uns sehr für diese außergewöhnliche Möglichkeit.
Text: Chiara Heisig und Lirjeta Arifi (13 CWV)
Organisation: Stephanie Platzer