Besuch von Felix Benneckenstein – ein Vortrag über seine Arbeit bei „Exit“ und seinen eigenen Ausstieg aus der rechtsextremen Szene

Am 24. November 2022 besuchte Felix Benneckenstein die Klassen 12B, 12C, 12D, 12E und die Vorklasse.  

Nach einer kurzen Dokumentation über Benneckensteins Leben, bekamen die Schüler*innen die Möglichkeit, mit ihm persönlich über die aktuelle Lage der rechtsextremen Szene in Deutschland zu sprechen und vor allem auch darüber, wie er selbst in diese Szene geraten konnte.

Felix stammt eigentlich aus einer sehr toleranten Familie, doch mit 15 Jahren verlor er den Bezug zu dieser, wollte provozieren und wendete sich rechtsextremen Kreisen zu, in denen er Halt fand und in denen er vor allem als Liedermacher deutschlandweit bekannt war – 10 Jahre lang.

Felix fiel oftmals negativ in der Öffentlichkeit auf und kam auch ins Gefängnis. An diesem Punkt fing er an, die rechtsextremistischen Ideologien zu hinterfragen und sein Feindbild gegenüber Menschen mit ausländischen Wurzeln oder anderen Lebenseinstellungen zu verlieren. Es begann ein 3 bis 5-jähriger Prozess des Ausstiegs für ihn, den er erfolgreich mit seiner Frau Heidi Benneckenstein abschließen konnte.

Felix Benneckensteins Weg in die Radikalisierung ist sehr typisch, denn viele Menschen geraten in die rechtsextreme Szene, da sie schwierige soziale Umstände erleben, Anerkennung haben möchten oder die Integration in einer Gruppe suchen. Dabei ist es üblich, mit der eigenen Vergangenheit abzuschließen, um sich ein neues Leben in der Szene aufzubauen.

Felix Benneckenstein ist öffentlich aus der Szene ausgestiegen, hat sich ein neues Leben aufgebaut und ist hauptsächlich in der Ausstiegsinitiative „Exit“ tätig, bei der er anderen bei ihrem Ausstieg hilft und mit der er oftmals ein Zeichen in der Öffentlichkeit setzt, wie beispielsweise beim einem Spiel des TSV 1860 München im November. Außerdem hält er Vorträge über seine negativen Erlebnisse der Vergangenheit und steht offen zu diesen.

Nach den Einblicken in Felix Benneckensteins Leben gab es eine Fragerunde, in der alle möglichen Fragen von den Schüler*innen gestellt werden konnten und eine Diskussion entstand. Wir bedanken uns bei ihm für den ausführlichen Vortrag und nehmen uns diesen zu Herzen, um zukünftig nicht dieselben Fehler zu begehen.

Text: Maria Topouridou (12D)
Organisation: Stephanie Platzer (12D), Martin Rümelin (12B, Vorklasse) und Tobias Kuth (12C, 12E)