Zu Beginn des Stücks wird im München der Weimarer Republik der für viele wegen der Erwerbung von anstößigen Bildern unliebsame Dr. Martin Krüger, der fortschrittliche Direktor der Staatsgalerie, wegen eines Meineids verurteilt. Dieser politisch motivierte Prozess bringt den unschuldigen Mann ins Gefängnis. Doch seine Freundin, spätere Ehefrau, Johanna Krain kämpft für ihn und will diese Ungerechtigkeit nicht hinnehmen. Schlussendlich verstrickt sie sich immer mehr stärker im Gewirr machtpolitischer Ränke und versucht auch durch das Knüpfen verschiedener Beziehungen Krüger zu helfen.
Feuchtwangers Roman „Erfolg“ sollte eine Art Rechenschaftsbericht für die Nachfahren darüber sein, wie es geschehen konnte, dass die Nationalsozialisten scheinbar mühelos an die Macht kamen. Auch im Theaterstück wird dies deutlich, denn es wird eine Gesellschaft gezeigt, „in welcher der eigene Karrierevorteil, die Ansprüche gekränkter Seelen, der Hass auf die Nachbar*innen, die Wut auf die politisch Andersdenkenden oder die eigene Orientierungslosigkeit zum Maß aller Dinge werden. Die Politik wird zum Schauplatz persönlicher Emotionalität und individueller Bedürftigkeit.“
Es war ein eindrucksvoller und spannender Theaterabend im Residenztheater!
Weitere Informationen über das Stück:
https://www.residenztheater.de/stuecke/detail/erfolg
Organisation und Text:
Martin Rümelin und Stephanie Platzer